e-project
Kapsel-Box

Nespresso-Travel-Box

Idee, 3D-Design, CNC-Fräse, Laser-Gravur

Auch unterwegs seinen "eigenen" Kaffee zu trinken hat schon was besonderes. Dazu kommt, dass immer mehr Hotels eine Nes­presso-Maschine als Zimmer­ausstattung haben. Wenn man dann, aber nicht seine "eigenen" Kapseln zur Hand hat, wird die ganze Freude getrübt.

Also reifte die Idee zum Bau einer kleinen stabilen Reise-Box. Aber zuerst brauchte die Idee eine Gestalt. Neun Kapseln sollten für das Wochen­ende reichen. Im Koffer sollten die Kapseln ge­schützt sein. So wurde der platz­sparende Ent­wurf dann auch. Fünf von oben und vier von unten passen hinein und das mit 10cm x 10cm x 4cm. Bei dem Bau sollte jetzt auch die neue CNC-Fräse zum Einsatz kommen. Für den 3D-Entwurf nutzte ich hier auf der Online Platt­form von AUTODESK Tinkercad . Dieses Programm ist selbst für Kinder gut geeignet um die ersten Schritte in die 3D-Welt zu machen.


tinkercad Enwurf

tinkercad Enwurf

Die Haupt­elemente konnten so pass­genau zu­sammen­gefügt werden und wurden dann als Grund­lage für die CNC-Fräse ver­wendet.

Jetzt wusste ich wie alles aus­sehen soll, aber wer kein Tischler ist weis, dass so viele kleine Bau­teile nur mit Mühe pass­genau ge­fertigt werden können.

Tinkercad liefert ja nun eine STL-Datei und diese muss in eine CNC-Datei umge­wandelt werden.

Das ist für Profi-Pro­gramme kein Pro­blem, aber im Free­ware-Bereich doch sehr viel Hand­arbeit.


Hier habe ich die freien Programme LaserGRBL und NC-Corrector 4.0 verwendet um die Dateien zu er­stellen bzw. zu er­arbeit­en. Die Dateien werden in der Syntax der GRBL ge­schrieben, also die gleiche Sprache, die auch die 3D-Drucker verwenden. Wenn man sich erst einmal ein­gear­beitet hat ist es also nur noch eine Fleiß Auf­gabe bis alles in der Simu­lation so ab­läuft wie man es sich vor­stellt. Die kleine CNC-Fräse 1610 (ca. 140€) wurde gleich mit einem Laser-Gravur Modul geliefert. Damit hatte ich auch gleich die Ge­staltung gelöst und das Muster für die Deckel war schnell gefunden.

CNC 1610

Der Auf­bau der CNC-1610 ist recht simple und sollte nach 1-2h er­ledigt sein. Dann der erste Test. Die An­steuer­ung über USB vom PC aus war nicht stabil und es kam immer wieder zum Ab­bruch. Auch der Spin­del-Motor selbst störte die Elektro­nik. Hier habe ich mit einem zu­sätz­lichen Entstör­filter Ab­hilfe ge­schaf­fen.

Jetzt noch die richt­igen Werk­zeuge, also Fräs-Stifte finden, dann die richtige Ge­schwindig­keit für das Holz und schon kann es losgehen.

Jetzt kommt der Lohn der ganzen Mühe. Der Maschine zu zusehen, wie sie Runde um Runde sich in das Holz arbeitet ist schon toll.

So wurden alle 16 Einzel­teile ge­fertigt und nach Plan zusammen­gebaut. Die Seiten­teile habe ich noch vor dem Zusammen­bau mit dem Laser-Modul be­schriftet.

Das Muster für die Deckel oben und unten wurde nach dem Zusammen­bau gelasert.

Dabei kam das Pro­gramm LaserGRBL zum Einsatz, mit dem man aus einem Bild eine Datei für den Laser erstellt. Jetzt noch etwas Lack und fertig. Sicher, es ist ein hoher Aufwand für solch eine kleine Schachtel, aber der Bastel­spaß ist un­bezahl­bar.

Jetzt habe ich selbst erfahren, wieviel Aufwand in einem Produkt steckt, aber eben auch viel Spaß dabei gehabt.